_die kunst des kleinen denkens. auf 10bar.
20. Juni 2019_die zerstörung. des karsten. teil 2.
30. Juli 2019die zerstörung. des karsten. teil 1.
nein. mir ist die hitze nicht zu kopf gestiegen. ich entwickle auch keine selbstzerstörenden gedankenmuster. ich suche nur nach wegen. mir eine körperliche basis aufzubauen. meine belastbarkeit zu verbessern. auch wenn ich keine therapie im stehen machen darf. alle reha pläne bis jahresende begraben muss. auch die auswahl eines stehrollstuhls vertagt ist. selbst mein handbike bleibt im schatten. wegen der oberschenkelfraktur. die nur sehr langsam heilt. und nun brodelt es in mir. ich hab bock. so richtig bock. auf bewegung. zeit für ein neues sommerliches motto. zeit für #diezerstörungdeskarsten. grenzen wieder zu verschieben. nach oben hin. natürlich. den blick von unten kenne ich ja bereits zu genüge. also auf gehts.
der optimale tag. in bewegung.
noch fehlen mir die routinen. die ausdauer. die kraft. um meiner vorstellung eines optimalen tags nahe zu kommen. ausgehend von meiner derzeitigen körperlichen ausgangslage. es ist schwer dem vielen sitzen genug bewegung entgegenzusetzen. wenn man nur sitzen kann. der oberkörper bis hoch zur brust ebenfalls gelähmt ist. schwimmen kommt wegen einer anderen baustelle weiterhin nicht in betracht. aber bewegung ist so wichtig. um die abläufe im körper anzukurbeln. für die selbständigkeit trotz dieser behinderung im alltag. für das emotionale befinden. für die innere balance. in meiner idealvorstellung verbringe ich möglichst viel zeit in bewegung. und in der vertikalen. ich denke da derzeit an ein anzustrebendes minimum von 4 stunden. neben dem arbeiten und den alltäglichen verrichtungen. das klingt im ersten moment vielleicht viel. aus dem permanent sitzenden blickwinkel betrachtet empfinde ich es als absolutes minimum. um den körper halbwegs in schwung zu bringen. ihn wenigstens ansatzweise zu fordern und zu fördern. mein puls übersteigt die grenze von 100 schlägen pro minute fast nie. egal wie sehr ich mich anstrenge. das sagt schon alles über meine challenge aus.
phase 1. bewegungsroutinen etablieren.
der körper gewöhnt sich an viel. er braucht nur zeit dafür. und sorgfalt. also lege ich los. nach zwei wochen anlaufphase. mir schritt für schritt routinen zu etablieren. angefangen vom früheren aufstehen. den täglichen core übungen im bett nach dem anziehen. nachmittags atemübungen inklusive mobilisierung des rückens. abends dehnen des latissimus und nacken. vormittags wenn möglich 30-40 minuten mit dem rollstuhl draußen fahren. nachmittags wegen der hitze im keller 20-30 minuten am motomed mit den armen kurbeln. zusätzlich 3x wöchentlich 60min betreutes krafttraining. dieses programm schlaucht mich derzeit bereits gewaltig. der limitierende faktor ist die fehlende kraft. wenn ich rundum platt bin lasse ich dinge auch mal weg. da ich im homeoffice arbeite kann ich mir das alles ganz gut organisieren. nur fürs essen kochen bleibt gerade kaum zeit und muße. gut das es in der nähe 2 lokalitäten mit guter küche gibt.
phase 2. inhalte strukturieren.
vor einiger zeit habe ich hier ja schon mal inhalte meines motomed kurbel programms veröffentlicht. soweit bin ich körperlich aber noch nicht. derzeit bin ich froh wenn mir nach 20 minuten lockerem kurbeln nicht schon die arme abfallen. ich muss ja auch noch die beiden schwergängigen feuerschutztüren aufbekommen um aus dem keller zu gelangen. daher ist erst mal mein ziel am motomed wieder rund zu kurbeln. und ökonomisch. die inhalte kommen dann als nächstes. draußen mit dem rollstuhl sieht es schon anders aus. ich fühle mich bereit erste fordernde inhalte einzubauen. ich habe mir vorgenommen 1x wöchentlich mit dem rollstuhl am nahgelegenen radweg den kurzen 5%igen anstieg wiederholt hochzuschieben. letztes wochenende 6x direkt hintereinander. dieses wochenende 7x usw. dabei eine möglichst niedrige anzahl an notwendigen anschüben im blick. quasi im all out. aktuell schaffe ich es mit 34 schüben. der hin und rückweg zu diesem ort sind dann mein warm up und cool down.
bei anderen spazierfahrten konzentriere ich mich dann eher auf ein lockeres gleichmäßiges fahren. das ist leichter gesagt als getan. bei den permanent vorhandenen seitlichen schrägen. minutenlang so in schräglage zu fahren ist eine krass einseitie belastung für die arme und schultern. wirklich easy geradeaus rollen lassen kann ich es fast nie. 1 x wöchentlich möchte ich dann möglichst länger mit dem rollstuhl unterwegs sein. dieses wochenende waren es 70 minuten. nächste woche plane ich 80 minuten.
so. jetzt wisst ihr wie sie aussieht. #diezerstörungdeskarsten. ende juli werde ich euch dann berichten. ob ich fortschritte damit mache. angestachelt von der ironman frankfurt übertragung und dem rennen von nadja wachter mit einem 2ten platz in der ak 35 rolle ich jetzt in den keller. zur motomed session. give it to me baby.
#neverstopburning
euer karsten
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