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physikalische gefässtherapie.

ende april 2019 habe ich mir den oberschenkel gebrochen. lag 6 wochen im krankenhaus. wegen der querschnittlähmung wurde  nicht operiert. der therapieplan war übersichtlich. das bein wurde still gestellt. lymphdrainagen. retterspitz umschläge. bromelain. das ist ein enzym der ananas pflanze. mit gerinnungs- und entzündungshemmender wirkung. und endloses warten. jeden arzt der bei mir reinschaute habe ich gelöchert. was können wir noch tun. um die heilung zu unterstützen. da kam aber nicht mehr viel. zeit also für eigeninitiative. zeit sich mit der physikalischen gefässtherapie zu beschäftigen.

meine ausgangslage.

eines war klar. ein heilungsverlauf wird durch die querschnittlähmung gravierend gestört. stark verzögert. das konnte ich täglich beim blick auf mein knie sehen. unglaublich krass. wie dick das nach zwei wochen noch immer geschwollen war. die prognose der ärzte. krankenhaus für 4-8 wochen. beinschiene für 6 monate. knieschwellung bis zu 6 monaten. bei diesen ansagen war klar. ich möchte. nein. ich musste meinen körper maximal dabei unterstützen. so gut es eben geht. sich zu reparieren. bei meiner recherche bin ich auf eine therapieform gestossen. von der hatte ich schon mal gehört. physikalische gefässtherapie. sucht man nach dem begriff stösst man auf die firma bemer.

bemer. über bemer.

auf der internetseite kann man knapp zusammengefasst folgendes lesen. mit hilfe elektromagnetisch übertragener stimulationssignale aktiviert das bemer gerät die pumpbewegung der kleinsten blutgefässe. in meinem fall ist unfall- und lähmungsbedingt die durchblutung dieser kleinsten blutgefässe eingeschränkt. die therapie soll die körpereigenen selbstheilungs- und regenerationsprozesse anregen. 75% unserer durchblutung sollen sich im gebiet der mikrozirkulation befinden. blutzellen versorgen gewebe und organe mit nährstoffen und sauerstoff. entsorgen gleichzeitig auf dem rückweg die abfallprodukte. wird der blutfluss in diesem bereich normalisiert werden die körperzellen wieder besser versorgt. können ihre aufgaben erledigen. so die argumentation der firma.

 
 

let it flow.

unter anleitung von claudia maier starte ich. 14 tage nach dem unfall. meine gefässtherapie. zum einsatz kommen die steuerungseinheit. eine ganzkörpermatte. ein pad für die lokale behandlung meines beins. da wir nicht wissen wie mein körper auf die therapie reagiert fangen wir sehr vorsichtig mit niedriger dosierung an. die ärzte, krankenhaus therapeuten und pfleger reagieren gelassen auf meine therapie initiative. einige sind interessiert. berichten mir von eigenen erfahrungen. mit ähnlich klingenden therapien. ich bin gespannt.

mein therapie plan.

2 mal täglich für 8 minuten decke ich mich mit der matte zu. statt mich darauf zu legen. so umgehe ich die andernfalls notwendigen transfers aus und in das bett. für die ich anfangs fremde hilfe benötige. wegen dem in der schiene ausgestreckten bein.
zusätzlich lege ich 5mal täglich das pad für 8-20 minuten auf das bein. die intensität wird über die wochen schrittweise erhöht. hier ein kleiner auszug der ersten fünf wochen.

1. woche
matte in stufe 1 für 8 minuten 2x täglich
pad in stufe 1 für 8 minuten 5x täglich

2. woche
matte in stufe 2 für 8 minuten 2x täglich
pad in stufe 3 für 20 minuten 5x täglich

3. woche
matte in stufe 3 für 8 minuten 2x täglich
pad in stufe 3 für 20 minuten 5x täglich

4. woche
matte in stufe 4 für 8 minuten 2x täglich
pad in stufe 3 für 20 minuten 5x täglich

5. woche
matte in stufe 5 für 8 minuten 2x täglich
pad in stufe 3 für 20 minuten 5x täglich

 
 

die fakten. nach 3 monaten therapie.

ich habe nach 3 monaten keinerlei veränderungen in und an mir wahrgenommen. die lähmungsbedingten missempfindungen sind gleich geblieben. das brennen und drücken auf der brust und am rücken ebenfalls. meine typischen kreislauf effekte haben sich nicht verändert. auch energetisch und regenerativ konnte ich keine verbesserung ausmachen. 6 und 12 wochen nach meiner rückkehr aus dem krankenhaus wurden röntgenkontrollen des bruchs durchgeführt. die ärzte attestieren mir eine knochenneubildung. die sich unter berücksichtigung meiner querschnittlähmung aber im normalen rahmen bewegt. also auch hier nichts auffälliges.

bewertung.

ich bin enttäuscht. hatte ich mir doch bei einigen der genannten aspekte positive effekte versprochen. das aber nach 3 monaten rein gar nichts zu merken oder zu messen ist hatte ich nicht erwartet. ich zähle mich zu den menschen die ein passables körpergefühl haben. selbst jetzt mit der lähmung. all den missempfindungen. das ich nach der zeit so rein gar nichts an veränderung spüre ist schon schade.

aus den genannten gründen habe ich mich entschieden. ich werde diesen ansatz nicht weiter verfolgen. auch wenn es menschen gibt die mir durchaus von den positiven effekten berichtet haben. bei mir soll es halt wohl nicht sein. übrigens. auch einen monat nach absetzen der therapie habe ich keinerlei veränderung erkennen können.

wer diesen therapieansatz für sich ausprobieren möchte kann sich gerne an claudia maier (mytime-zeitfuermich.de) wenden. wer weiss. vielleicht wirkt es bei dir ja spührbarer. für mich geht die suche nach lösungen weiter.

#neverstopburning
euer karsten

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