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31. Dezember 2018
 

reisen auf 10bar. porto im november 2018

porto. die stadt am atlantik. sie ist wunderschön. aber auch ein ort zur destabilisierung. emotional. da kräftezehrend. manchmal unbarmherzig. zu rollstuhlfahrern. alleine hätte ich sie nicht bewältigt. in meinem derzeitigen situation. mit silvias tatkräftiger unterstützung war es aber doch möglich. wir tauchten für ein paar tage ein. in diesen besonderen ort.

 
 

ankommen. am aeroporto.

mit der metro kommt man vom flughafen francisco sá carneiro schnell in die stadt. das 3 tages-ticket ist mit 15€ sehr touristenfreundlich. verglichen mit münchner preisen. wir fahren 20 minuten bis zur station casa da musica. die metro und bahnsteige sind alle barrierefrei. ein und aussteigen ist stets einfach mit rollstuhl.

 
 
 

steine. pflastern den weg.

draußen auf dem 700m fussweg zum hotel. dem portus cale. da zeigt sich ein anderes bild. erste vorboten. was uns die tage erwarten wird. unser hotel liegt auf der längsten strasse der stadt. der kerzengeraden avenida da boavista. überall viel pflastersteine. auf den gehwegen. die sind trotzdem gut zu befahren. es haut mir nur selten die beine vom fussbrett. schwierig ist dagegen das überqueren von strassen. wenn es abgesenkte bordsteine gibt sind die steil. zu viel für meine fahrfertigkeiten. und meinen wenig kompakten rollstuhl. zu steil. silvia muss ständig hand anlegen. damit ich sicher runter und wieder rauf komme. selbst an fussgänger überwegen und ampeln. ein selbständiges fortbewegen in der stadt. für mich ist das leider nur sehr eingeschränkt möglich. das nervt. und ernüchtert.

 
 

unterwegs. mit dem bus.

porto wirbt für seine flächendeckend barrierefreien busse. ideal um sich fortzubewegen. mit absenkung und elektrischen rampen. soweit so gut. nur sind die öfter mal kaputt. die busfahrer zudem nicht geübt im nahen heranfahren an den hohen bordstein. und scheinbar fest verwachsen mit ihrem fahrersitz. auf deren hilfe braucht man nicht warten. es finden sich aber immer hilfsbereite passanten. die anpacken. einen rein oder raus heben. mit rollstuhl. ohne fremde hilfe geht leider häufig nichts.

chillen. an der atlantik küste.

die sonne lockt uns. an den atlantik. wir fahren mit dem bus. über die avenida da boavista. in 30 minuten zum castello de quijo. von dort laufen wir an der anlantik küste entlang. auf super ausgebauten hölzernen strandwegen. dort gibt es schöne cafes und restaurants. direkt am strand gelegen. viele barrierefrei. wir kehren auf der strandterasse des praia da luz ein. für mehrere stunden. saugen die wärmenden sonnenstrahlen ein. geniesen den blick aufs meer. und die salzige luft. never ending summer gefühle.

 
 
 

schön. aber brutal. die altstadt.

die altstadt portos ist wirklich sehenswert. viele gebäude sind alt. häufig auch verfallen. immer wieder sieht man diese typsich portugisischen fliesenbilder an gebäudewänden. die stadt hat atmosphäre. sie ist aber auch mit touristen überfüllt. sich dort mit rollstuhl zu bewegen ist heavy. ständig geht es hoch und runter. steil. sehr sehr steil. auf langen strecken. öfter mit unebenem kopfsteinpflaster. da schreien die schultern. ich komme immer wieder an mein limit. mein drang mich dort komplett selbständig zu bewegen nimmt ab. rapide. schade auch das viele geschäfte und lokale für mich unerreichbar bleiben. viel zu hohe stufen. miese treppen. zu schmale türen und gänge. bei schönem wetter ist das nicht so schlimm. wenn es aber feucht und windig wird. in den gassen. dann fällt mein spassbarometer schnell. ich kann ja nicht einfach abhauen. irgendwo rein. ins warme. und das fortbewegen wird in dem terrain dann noch schwerer. 

 
 

sao bento. sehenswerter bahnhof.

der bahnhof mit seiner bekannten vorhalle. gestaltet mit zahlreichen azulejos. die historische ereignisse darstellen. den wollten wir natürlich auch sehen. es kostete uns aber drei anläufe. ein paar diskussionen. bis wir einen weg rein finden. der haupteingang ist nichts für rollstühle. das gelände drumherum wieder mal steil. natürlich kopfsteinbepflastert. an einer gebäudeseite kommt man aber rein. unscheinbar. über  schmale gehwegplatten. unsere hartnäckigkeit wird belohnt.

 
 

rauf. auf die ponte dom luis I.

die fachwerk-bogenbrücke über den douro. sie gewährt wahnsinns blicke. als metrofahrer oder fussgänger. auf der obersten ebene der brücke. auf die stadt. den fluss. die meeresmündung. leider regnet es in strömen. das wollen wir uns irgendwann bei besseren bedingungen noch mal anschauen. dort oben beim miradouro do infante. irgendwo länger verweilen. den blick schweifen lassen.

 

fazit

wir werden wieder kommen. uns aber verstärkung mitnehmen. und uns vorher rechtzeitig um karten kümmern. für einen der begehrten fado abende. im lokal casa da mariquinhas. oder im cafe guarany. in der nördlich angrenzenden stadt matosinhos fisch essen. und mehr sonne geniesen. denn insgesamt verbringt man viel zu wenig zeit. am meer.

findet ihr nicht auch?

 

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